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Chronik 1960 - 2010
50 Jahre Radebeuler
Leichtathletik Teil 1 - 1960-1962: Die Anfänge
Gründung, Bedingungen in den 1960ern
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Die Anfänge - Gründung der BSG Einheit Radebeul 1960
Bis etwa 1956 bestand bei der
BSG Motor Radebeul West eine Sektion Leichtathletik. 1959 gab es eine allgemeine Sportgruppe beim damaligen
VEB Energiebau Radebeul, angeleitet durch
Eberhard Arnold, einen Mittelstreckler und Hürdenläufer des SC Einheit Dresden. Aufgrund verschiedener Anregungen und Anfragen gab es am 01.02.1960 die "historische" Leitungssitzung bei der
BSG Einheit Radebeul mit Vertretern der anderen Radebeuler Vereine, der Stadt sowie interessierten Sportlehrern. Die Gründung einer Sektion Leichtathletik unter der Leitung von
Eberhard Arnold wurde beschlossen. Ein Häuflein von sieben Aktiven begann daraufhin mit einem regelmäßigen Training. Zu nennen wären hier
Peter Bechstedt,
Günther Mildner und
Edith Schreyer (später
Arnold). Erstaunlich schnell entwickelte sich die Sektion.
Vier eigene Veranstaltungen wurden durchgeführt, davon bereits die erste
DDR-offene Veranstaltung. An mehr als 30 Sportwettkämpfen nahmen Radebeuler Aktive teil, 22 waren es zu den Kreismeisterschaften in Radebeul, bei denen es die ersten 13 Kreistitel gab.
Die ersten Starts bei Bezirksmeisterschaften brachten mit
Edith Schreyers 3. Platz über 400m die erste und einzige Medaille im 1. Wettkampfjahr.
Zum Ende des ersten Jahres hatte die Sektion bereits stattliche 35 Mitglieder.
Die besten Leistungen des Jahres kamen auf das Konto von
Eberhard Arnold (400m in 51,8s, Weit 6,10m),
Dieter Clauß (800 m in 1:59,2min),
Inge Flechsig (100m in 13,8s, Kugel 8,41m),
Edith Arnold (40m in 64s, Weit 4,42m), bei der Jugend
Klaus-Jürgen Hempel (100m in 11,9s, Weit 5,66m),
Dietmar Schulze (100m in 12s, Kugel 10,10m),
Karin Witing (500m in 1:34,1min). Nennenswert weiterhin
Hans Woldmann,
Dietmar Merkel,
Reiner Gebauer,
Michael Hartwig,
Andreas Schorlepp.
Die Bedingungen um 1960 bis Anfang der 1970er
Die Voraussetzungen im Stadion der "Deutsch-Sowjetischen Freundschaft" (dem heutigen Lößnitzstadion) waren insgesamt recht bescheiden: Vier Rundbahnen (2m zu kurz!!), fünf 100-Meter-Bahnen jeweils in recht mäßigem Zustand, eine Art Kugelstoßring ohne Betonboden, primitive Weitsprunggruben, eine vergammelte Wellblechhütte für Geräte und
Paul Schomann, dem damaligen Platzwart. Umziehen und Duschen ermöglichte uns dankenswerterweise das
IfL, immerhin bis zum 20.05.1967, dem Einzug in die neuen Räumlichkeiten des Stadions.
Mit großem Einsatz aller Mitglieder wurden in vielen freiwilligen Stunden (
NAW und
VMI) ständig Verbesserungen vorgenommen, wie z.B. der Umbau der Rundbahn auf 400m, Schaffung der sechsten Sprintbahn, Kugel- und Diskusring, Stabhochsprunganlage, Weitsprung mit Anlaufeinfassung bis 1965.
Auch die jetzigen Geräteräume wurden von den Leichtathleten selbst errichtet. Dass die Vorbereitung von Veranstaltungen fast ausschließlich durch die Aktiven der Sektion vorgenommen wurde, war selbstverständlich.
Bereits 1963 wurde auf Grund der Gesamtbelastung des Stadions an die Stadt der Wunsch zur Schaffung einer Nebenanlage angetragen.
1971/72 erfolgte endlich die Rekonstruktion auf acht 100-Meter-Bahnen und 6 Rundbahnen, die Einrichtung ordentlicher Tribünen, einer Sprecherkabine, einer kleinen Tribünenüberdachung und bald darauf der Einbau der ersten Kunststoffanläufe für Hoch- und Weitsprung.
Für die genannten und späteren Baumaßnahmen zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen sowie die aufwendigen Vorbereitungen für die vielen eigenen Wettkämpfe wurden tausende Arbeitsstunden (
VMI) von vielen Mitgliedern der Sektion geleistet. Hier können nur die Aktivsten genannt werden:
Eberhard Arnold,
Hartmut Gocht,
Dietmar Kunze,
Claus Weihmann,
Bernd Dubrau,
Wolfgang Schacht,
Axel Horn und
Klaus Händel.
Jahre der Stabilisierung (1961/1962)
Das Jahr 1961 beginnt mit dem ersten größeren Erfolg.
Karin Witing wird Bezirksmeisterin der WJB im Waldlauf, später gewinnt sie auch die 500m in Bezirksrekordzeit von 1:24;5min. Den dritten Titel gewinnt
Eberhard Arnold über 400m Hürden in 57,2s.
Karin ist auch unsere erste Starterin bei
DDR -Meisterschaften. Beim Waldlauf wird sie 12. Diese Erfolge zeigten den übrigen Mitgliedern, dass mit kontinuierlichem Training einiges zu erreichen ist.
1962 war es
Marita Hanf (später Horn), die den einzigen Bezirkstitel und zwar im Waldlauf der Juniorinnen holte. Dazu gab es vier zweite Plätze durch
Edith Arnold (Fünfkampf),
Marita Hanf (400m),
Eberhard Arnold (110m Hürden) und die 3x1000m-Staffel der
mJB in der Besetzung
Thilo Mehlbauer,
Michael Schwerdtner und
Werner Stopperka. Weitere sechs Bronzemedaillen ergaben eine tolle Bilanz für die noch junge Sektion –
Eberhard Arnold (Zehnkampf und 400m Hürden),
Bettina Liebe (Kugel
wJA),
Dietmar Ullrich (Hoch
mJB),
Reiner Boneß (Hoch Junioreninnen),
Michael Schwerdtner (800m
SiA). Insgesamt hatten sich fast 50 Aktive für die verschiedenen Bezirksmeisterschaften qualifiziert.
Von den vier Teilnehmern bei
DDR -Meisterschaften schnitt
Dietmar Ullrich mit dem 6. Platz im Hochsprung am besten ab.
Zu den herausragenden Leistungen dieser Jahre zählen:
Eberhard Arnold (100m in 11,6s; 400m in 51,6s),
Dieter Clauß (200m in 23,9s; 800m in 1:56min.),
Peter Bechstedt (Hoch 1,70m; Drei 12,58m),
Erich Swiderek (Weit 6,00m; Kugel 12,43m),
Klaus-Jürgen Hempel (100m in 11,6s; Stabhoch 2,95m),
Gitta Ranft (100m in 12,8s; Weit 5,38m),
Inge Flechsig (Weit 4,81m),
Edith Arnold (400m in 63,3s; Weit 4,84m), bei der Jugend
Jörg Ehlig (100 m in 11,7s),
Andreas Schorlepp (Hoch 1,68m; Weit 6,02m),
Jürgen Gommlich (Hoch 1,65m; Speer 45,55m),
Christa Sahling (100m in 13,2s),
Bettina Liebe (Kugel 9,61m). Zu erwähnen sind weiterhin
Hans Woldmann,
Reiner Gebauer,
Herbert Jost,
Dietmar Merkel,
Edmund Ziel,
Hartmut Arnold,
Klaus Berger,
Achim Krumbiegel,
Tassilo Zollfrank, bei den Schülern
u.a. Gottfried Klier,
Ralf Roder,
Achim Montag.
Die Mitgliederzahl stieg auf 82.
Eberhard Arnold (Text, Bilder, Tabellen)
Klaus Händel (Redaktion, Text, Bilder)
Alexander Straub (Web-Layout, Bilder)